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Degu Ratgeber

Der Deguratgeber ist ein Projekt von Octodons.ch und Degupedia.de.

2.2 Wichtige Informationen

Alter
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Degus liegt etwa bei vier bis fünf Jahren. Degus können aber durchaus auch älter werden. So sind 5 bis 8 Jahre keine Seltenheit. Die höchste Lebenserwartung eines Degus, die mir bekannt ist, liegt bei 12 Jahren. In der Literatur erwähnte Angaben sind dagegen um einiges tiefer. Johnes (1982) erwähnt ein Höchstalter von gerade mal 7 Jahre und einen Monat bei Zoo-Degus, Mettler (2003) dagegen erwähnt immerhin ein Alter von 10 Jahre, wobei der von ihm erwähnte Degu zu jenem Zeitpunkt am Leben war, was bedeutet, dass dieser Degu möglicherweise noch älter wurde.

Arbeitsaufwand
Zum Arbeitsaufwand gehören tägliches Futter geben, mehrmals die Woche frisches Heu geben und Wasser wechseln. Wöchentlich sollten verschmutzte Stellen im Käfig gereinigt werden. Eine komplette Reinigung der Unterkunft sollte etwa alle 4 Wochen durchgeführt werden, bei sehr grossen Käfigen mit viel Einstreu kann dies auch alle 1,5 bis 2 Monate geschehen. Des weiteren muss ein Ferienplatz gesucht werden, wenn Sie in die Ferien wollen.

Artenschutz
Degus galten noch vor einigen Jahren als Exoten, wurden sie doch erst in den letzten Jahren populär. Durch diese kurze Vergangenheit als Heimtiere stellt sich doch die Frage, welche sich bei Exoten sonst auch stellt, nämlich ob es bezüglich dem Artenschutz besondere Dinge zu beachten gäbe. Degus sind aber in ihrer Heimat nicht bedroht, abgesehen vom Pazifik-Degu (Octodon pacificus), welcher vermutlich bereits ausgestorben ist (Siehe auch Die vier Deguarten). Dieser wird auf der roten Liste als bedroht (??) gelistet, alle anderen Deguarten dagegen als nicht gefährdet (LC). Ebenso fällt keine der bei uns erhältlichen Deguarten unter das Washingtoner Artenschutzabkommen (WA, Internetadresse siehe unten unter Externe Links) und unterliegen keinen staatlichen Aus- und Einfuhrsperren. Da Degus aber gerade beim Zollwesen noch als Exoten gelten, gibt es keine erleichtere Ein- oder Ausfuhrbestimmungen, dass es wichtig ist, wenn man Degus in ein Land ein- oder ausführen will, dass man sich zuvor gut über die Zollbestimmungen informiert.

Geschlechtsunterschiede
Sowohl Männchen als auch Weibchen besitzen einen "Nippel", der keineswegs mit dem Penis verwechselt werden darf. Der Unterschied liegt im Abstand von Nippel und After, welcher bei Männchen im Vergleich zu dem der Weibchen etwa doppelt so gross ist. Nähere Informationen und Fotos gibt es unter 8.2 Geschlechtsunterscheidung

Gewicht
Das Normalgewicht liegt etwa zwischen 180 und 300 Gramm, wobei trächtige Weibchen gegen Ende der Tragzeit auch etwas mehr wiegen können (Siehe auch Der Degu und sein Name - Geschichte).

Import oder Nachzucht?
Die Frage ob Nachzuchten oder Wildfänge bevorzugt werden sollten, ist eigentlich inzwischen kein Thema mehr. Durch die grosse Popularität ist das Angebot an Nachzuchten sehr gross, Wildfänge dagegen sind kaum zu finden. Abgesehen davon sind Wildfänge sehr scheu, an Menschen und Käfighaltung nicht gewöhnt und dazu weiss man ihr Alter nicht und si können möglicherweise auch mit Parasiten und Würmern befallen sein. Dazu bedeutet der Transport für die Wildfänge einen grossen Stress und nicht selten sterben Tiere auch während dem langen Transport. Das sollte Grund genug sein, auf Wildfänge zu verzichten.

Nagetrieb
Degus sind starke Nager, was sich auch auf ihre Haltung auswirkt. So können sie in der Nacht durch intensive Nageaktionen gehörig Lärm verursachen und die Nachtruhe stören. Ausserdem muss ihre Unterkunft entsprechend nagesicher sein. Bei Holzkäfigen bedeutet das, dass alle Kanten mit Metallprofile geschützt werden, bei Belüftungsgitter und Gitter sollte man darauf achten, dass es genug stabil ist um den Deguzähne zu widerstehen. Alugitter als auch Sechseck-Kaninchendraht sind beide nicht geeignet, da sie von Degus durchgenagt werden können. Bei Belüftungsgitter sollte man solide Ausführungen aus Stahl oder ähnlich solidem Material zurückgreifen, als Gitter eignet sich punktverschweisstes Drahtgitter.

Sauberkeit
Degus sind relativ saubere und geruchsarme Tiere. Doch vereinzelte Heuhalme und Einstreu auf dem Boden lassen sich nicht vermeiden. So gesehen geben Degus nicht so viel Arbeit, im Vergleich zu grösseren Nager wie Meerschweinchen oder Kaninchen. Um unangenehme Gerüche in der Deguunterkunft zu vermeiden sollten dringend alle Holzflächen, die für die Degus begehbar sind, geschützt werden, damit kein Urin in das Holz sich einziehen kann, was letztlich zu unangenehmen Gerüche führen kann. Dazu sollten regelmässig in den Pinkelecken die Einstreu erneuert werden, da diese ebenfalls eine potentielle Geruchsquelle darstellen.

Wahl der Tiere
Bei vielen Tieren stellt sich die Frage, ob die Haltung von Männchen oder Weibchen besser geeignet sei, da sich z.B. Weibchen bei einigen Tierarten besser miteinander vertragen und friedlicher sind. Bei Degus ist die Wahl egal. Es gehen sowohl reine Männchen- als auch reine Weibchengruppen. Von gemischten Gruppen ist grundsätzlich abzuraten, da sich sonst schnell Nachwuchs einstellt (siehe auch Degunotfälle). In gemischten Gruppen sollten daher alle Männchen kastriert sein.

Ferner sollte beachtet werden, dass Gruppen mit mehr als einem Männchen selten auf die Dauer harmonieren, erst recht, wenn die Weibchen in Überzahl sind. Bei klarer Rangordnung kann eine Gruppe mit zwei Männchen, einem Alpha- und einem Beta-Tier funktionieren. Auch zwei Männchen, die miteinander aufwuchsen, können mitunter in einer gemischten Gruppe harmonieren. Doch bei all diesen Konstellationen ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass es nicht klappt, weshalb gerade Anfänger besser beraten sind, gleichgeschlechtliche Gruppen oder Weibchen mit genau einem Kastraten zu halten.

Niemals sollten Degus einzeln gehalten werden. Alte oder eigenwillige Degus, die sich nicht mehr vergesellschaften lassen, sollten Sichtkontakt zu anderen Degus haben, damit sie nicht ganz einsam sind. Ihr Käfig sollte daher in der Nähe der anderen Degus stehen. Am besten wäre, wenn nur ein Trenngitter den einzelgängerischen Degu von Artgenossen trennen würde, so dass er selber über das Trenngitter mit Artgenossen Kontakt aufnehmen kann, wenn er Lust hat.


Anhang: Rote Liste und WA

Anhang: Die Rote Liste Erklärungen zur Roten Liste
Anhang: Das Washingtoner Artenschutzabkommen (WA) Erklärungen zum Washingtoner Artenschutzabkommen

Externe Links
http://www.redlist.org Red List, offizielle Webseite der Roten Liste
http://www.iucn.org The World Conservation Union, offizielle Webseite des IUCN (Die Organisation die die Rote Liste herausgibt)
http://www.cites.org offizielle Webseite des Washingtoner Artenschutzabkommen

Diese Seite referenzieren:

Degu Ratgeber online: http://degu.re4.ch/ratgeber/vorbereitung_informationen.html (Stand: 31. Dez. 2007)


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