Es gibt zwar eine grosse Auswahl an Einrichtungsgegenstände im Handel, doch diese sind zum Grossteil für Degus nicht unbedingt geeignet. Zudem sind viele Gegenstände auch eher an die Käufer angepasst, denn an die Haustiere, die sie dann später verwenden sollten. Der Selbstbau von Einrichtungsgegenständen oder die Umfunktionierung von Haushaltwaren ermöglicht eine bessere Anpassung an den Käfig und an die eigenen Vorstellungen. Zudem kann man so oft auch Kosten sparen, wenn man so vorrätiges oder günstiges Material verwenden kann.
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Degus setzen sich gerne in den Futternapf. Ist er zu
klein für zwei Tiere, dann kommt es oft zu Streit. Deshalb sollte der
Durchmesser mindestens 15 cm betragen.
Anwendung siehe Hauptfutter
Der Trinknapf muss nicht so gross sein wie der Futternapf, da sich die Degus beim Trinken nicht in den Napf setzen (sie sind ja wasserscheu). Der grosse Nachteil von Trinknäpfe ist, dass sie einfach verschmutzt werden können, z.B. wenn Kot, Futter oder Einstreu ins Wasser kommt. Deshalb sollte das Wasser häufig gewechselt werden und der Napf an einer erhöhten, von Einstreu befreiten Stelle befinden. Wichtig ist, dass er nicht umgestossen werden kann und das Wasser die Unterkunft überschwemmt.
Wasserflaschen haben den Nachteil der Trinknäpfe nicht, dass das Wasser leicht verunreinigt werden kann. Dafür haben sie den gravierenden Nachteil, dass sie tropfen können. Um dieses Übel zu minimieren, sollte darauf geachtet werden, dass das Trinkröhrchen der Flasche stabil und nagefest ist (geeignet wäre z.B. ein nicht zu dünnwandiges Metallröhrchen). Die Flasche sollte möglichst dicht sein und kein Wasser rauslassen, wenn sie nicht gebraucht wird. Doch zur Sicherheit, wenn trotzdem etwas Wasser daneben geht - das auch bei einer intakten Flasche passieren kann, z.B. wenn die Tiere trinken - sollten Sie einen genug grossen, flachen Stein unter dem Trinkröhrchen der Flasche plazieren, damit die Einstreu nicht nass wird, sondern nur der Stein. Dieser trocknet nämlich besser und schneller, lässt sich einfacher abtrocknen und bei Steinen ist auch die Gefahr von Schimmelbildung wesentlich kleiner.
Anwendung siehe Flüssigkeit
Im Gegensatz zum Futternapf könnte das Sandbadgefäss gegen oben
auseinanderlaufende Wände haben, da es durch sein Gewicht bedingt eine
bessere Standfestigkeit hat. Das hat aber den Nachteil, dass viel mehr Sand
über die Ränder schwappt, wenn ein oder mehrere Degus sich im Sand
wälzen oder nur schon darin scharren.
Auch das Sandbad sollte
nagefest sein, obwohl es jedes Mal nur kurz den Degus zur Verfügung
gestellt wird.
Beachten Sie, dass es in ihrer Deguunterkunft einen Platz
hat, wo das Sandbad hingestellt werden kann.
Anwendung siehe Fellpflege
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Miniaquarium | Bonbonglas |
Verschiedene Formen und Behälter eignen sich als Sandbad.
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1 Korb | 4 Karabinerhaken | 3 Ketten |
Bau
Am Korb werden an drei Stellen die Ketten mit Karabinerhaken befestigt. Mit dem vierten Karabinerhaken werden die drei Ketten am anderen Ende miteinander verbunden und dient zugleich um die Schaukel aufzuhängen.
Die Schaukel kann dank den Ketten einfach in der Höhe verstellt werden. Durch die einheitlichen Abmessungen der einzelnen Kettengliedern ermöglicht eine gleichmässige Abstufung der einzelnen Ketten.
Verstecke sind ein wichtiger Bestandteil einer artgerecht eingerichteten Unterkunft. Sie bieten den Tieren eine Rückzugsmöglichkeit. Das Angebot an Objekten, die sich als Verstecke eignen ist sehr vielfältig. einige sind dabei besser geeignet, andere wiederum eher weniger wirksam und dienen vielleicht eher als Blickfang, denn als wirkliche Rückzugsmöglichkeit. Die Anfordrungen sind auch hier wieder durch den Nagetrieb der Degus bestimmt. Sie sollten daher nagefest sein oder zumindest aus ungiftigen und für Degus verträglichen Materialien wie z. B. Holz bestehen. Bei Holz ist ferner zu beachten, dass es in unbehandelter Form sich schnell mit Urin vollsaugen kann und mit der Zeit anfängt sehr penetrant zu riechen. Dem kann man entweder mit einer Oberflächenbehandlung (z. B. Fliesen oder ungiftiger Lack) entgegenwirken oder aber man kann bewusst eine kurze Lebensdauer einkalkulieren und weiches, dünnes Holz verwenden. Dazu hilft auch teilweise, wenn man das Holz regelmässig mit Wasser abspült und in die Sonne zum Trocknen legt (die UV-Strahlen wirken dabei desinfizierend und durch die direkte Sonnenstrahlung wird auch der Geruch weitgehend wieder neutralisiert). Auf die Dauer ist das allerdings keine gute Lösung, da das Holz mit der Zeit auch in Mitleidenschaft gezogen wird. Ebenfalls kurzlebig und bei den Degus beliebt sind Papprollen, wie sie verwendet werden um darauf Teppiche aufzurollen. Diese gibt es beispielsweise in Teppichgeschäfte oder auch in Baumärkten. Auf Anfrage bekommt man die dort meist kostenlos. Aus Ziegelsteinen, Schieferplatten, sehr flachen Steinen oder Fliesen lassen sich einfache Verstecke bauen, indem man zwei Ziegelsteine parallel zueinander aufstellt und ein flachen Stein, eine grosse Fliese oder ein stabiles Holzbrett auf den beiden Ziegelsteinen abstützt. So entsteht ein einfacher Unterschlupf. Man muss allerdings bei einer solchen Konstruktion darauf achten, dass sie stabil ist, da sonst die Degus beim Zusammenstürzen eines solchen Bauwerks ernsthaft verletzt oder gar getötet werden könnten. Noch einfachere Verstecke sind Tonröhren oder Ton-Blumentöpfe. Dazu eignen sich auch Wurzeln, hohle Baumstämme oder Korkrinde als Verstecke. Mit etwas Phantasie, Holz, Fliesen, Steinen oder anderen Materialien kann man natürlich noch viele weitere Verstecke realisieren. Aber auch im Handel gibt es ein grosses Angebot. So eignen sich beispielsweise auch Weidenbrücken als Versteck. Man kann diese allerdings auch selber machen.
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Weidenversteck | Tonscherbe | Teppichröhre |
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Ziegelhaus | Ziegelröhre | Teppichröhre an Ketten |
Aus etwas Holz und Holzleim können ohne grossen Aufwand tolle Verstecke gebaut werden. Deren Lebensdauer ist zwar nicht so besonders lang, aber mit geschickter Wahl des Holzes kann man das beeinflussen. Verwendet man dickes Tannen- oder Fichtensperrholz, so bekommt man ziemlich robuste Bauten, die den Deguzähnen längere Zeit widerstehen können. Dünnes Pappelholz dagegen wird im Nu zernagt.
Beim Holzleim sollte man etwas sparsam sein, da Leim nicht gerade so besonders gesund ist. Kontaktkleber, Sekundenkleber oder Alleskleber, etc. sind nicht geeignet, da sie giftig sind.
Bei der Wahl des Laufrads sollte darauf geachtet werden, dass es einen Durchmesser von mindestens 30 cm aufweist. Das ist wichtig, da bei kleineren Durchmesser die Degus ihren Rücken stärker biegen, was auf Dauer zu Rückenschäden führen kann. Bei der Wahl des Laufrads ist ausserdem die Beschaffenheit wichtig. Das Laufrad sollte nicht aus Kunststoff bestehen, da dieser nicht nagefest ist und schnell zerlegt werden könnte. Ausserdem ist wichtig, dass das Laufrad standfest und stabil ist. Gute Ausführungen bestehen aus Metall, aber auch grosse Holzlaufräder lassen sich gut gebrauchen, wenn ihre Oberfläche behandelt wird, damit sie sich nicht mit Urin vollsaugen kann und wenn zudem Kanten mit Metall geschützt werden, da diese sonst erfahrungsgemäss schnell angenagt werden.
Ebenfalls beachten sollte man, dass das Laufrad keinen Schereneffekt aufweist, wobei es da auch Unterschiede gibt. So sind z. B. Konstruktionen, welche schnell aus der Halterung springen und bereits schon einen gewissen Abstand zwischen Querstrebe und Halterung aufweisen, weit weniger gefährlich, als gerne angenommen wird. Dennoch, auch wenn bei solchen Konstruktionen nur selten was passiert, sollte man auch solche Laufräder den Degus nicht unbeaufsichtigt zur Verfügung stellen. Laufräder ohne Schereneffekt sind da klar vorzuziehen. Zudem wichtig gerade bei Metalllaufr¨der, dass diese eine geschlossene Lauffläche aufweisen. Nur Gitterstangen können bei häufigem Gebrauch zu wunden Pfoten führen, weshalb die Verwendung eines Laufradbands sinnvoll ist. Diese sind allerdings oft von kurzer Lebensdauer (siehe Foto) und müssen von Zeit zu Zeit gewechselt oder bei wenig nagewütigen Degus gewaschen werden.
Ob man ein Laufrad anbieten will oder nicht, das ist Ansichtssache. Das Vorurteil, dass Laufräder süchtig machen, konnte zumindest kürzlich durch Studien beim Hamster wiederlegt werden (Leithold 2003). Von da her gesehen spricht eigentlich nichts dagegen, das Laufrad dauerhaft im Käfig zu installieren. Man sollte aber auch bedenken, dass ein Laufrad eine weitere Lärmquelle darstellen kann, vor allem weil einige Exemplare ziemlich laut sein können und auch quietschen. Dazu kommt, dass Degus so ein Laufrad dann auch oft brauchen, wenn sie es mal im Käfig haben. Daher gibt es nicht wenige Halter, die geben ihnen das Laufrad nur zu bestimmten Zeiten oder bei Freigang. Man hat hier also genügend Ermessensspielraum, inwiefern man den Degus ein Laufrad anbieten will, denn letztlich zwingend nötig ist so ein Laufrad nicht.
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Laufrad | Laufradband zernagt |
Degus verfügen als Säugetiere über eine konstante Körpertemperatur (Warmblütler) und sind zudem keineswegs so kälteempfindlich wie manche Wüsten bewohnnende Kleinsäuger, welche auf Wärmequellen angewiesen sind, damit die von ihnen benötigte Umgebungstemperatur aufrechterhalten werden kann. Aus diesem Grund sind Wärmequellen wie Heizsteine oder Wärmelampen für Degus nicht notwendig und wenn man an die Gefahr einer Erkältung durch starke Temperaturunterschiede zwischen Raumtemperatur und Abstrahltemperatur der Heizquelle denkt, sind sie eher schädlich denn nützlich.
Freilich können sie dagegen bei kranken Tieren nützliche Dienste erweisen, welche Probleme haben, die eigene Körpertemperatur zu halten. Bei gesunden Tieren aber ist wie bereits erwähnt, eine Verwendung fragwürdig. Wer unbedingt eine solche Heizquelle anbieten sollte, sollte einerseits darauf achten, dass diese jeweils nicht zu lange aufs Mal verfügbar sind. Betriebszeiten von einer Stunde wären beispielsweise sinnvoll. Dazu ist es äusserst wichtig, dass man die Kabel der Heizquellen mit der nötigen Sorgfalt vor den Degus schützt. Die Kabel führen lebensgefährliche Spannung und Ströme, welche sowohl für Mensch und Degu tödlich sein können, so dass es absolut wichtig ist, dass die Kabel fachmännisch verlegt werden und zuverlässig gegen die Nagezähne der Degus geschützt werden. Elektrische Arbeiten an den Kabeln sollte zudem nur von einer Fachperson durchgeführt werden.
Eine harmlose und sinnvollere Alternative zu Heizsteine und Wärmelampen sind die sogenannten passiven Wärmequellen. Dazu zählen diverse Wärmespeicher, z. B. Steine die man beispielsweise im Backofen aufwärmen kann, erwärmter Sand oder wasserdichte Glasbehälter, welche mit warmem Wasser gefüllt werden.
Varianten. Geeignet als Buddelkiste sind genug grosse, nagefeste Gefässe. Als Material eignen sich Ton- und Keramikgefässe aber auch Gefässe aus Glas, z.b. genügend hohe Fruchtschalen oder kleine Glas-Aquarien oder die runden Goldfischgläser.
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Buddeltopf... | ...in Anwendung |
Buddeltopf, Bau
Bei diesem Buddeltopf musste noch das Loch unten verschlossen werden. Das kann man z.b. mit Gibs auffüllen oder einen Stein darüberkleben oder eine Holzplatte basteln, die genau den Boden abdeckt,... es gibt da verschiedene Möglichkeiten.
Inhalt, Füllmaterial
Sehr wichtig bei der Buddelkiste ist natürlich auch der Inhalt. Steine (ohne scharfe Kanten!) in verscheidenen Grössen sollten nicht fehlen, des weiteren kann man noch Einstreu, Sand, Holzstückchen, kleine Korkstücke,... verwenden.
Degu Ratgeber online: http://degu.re4.ch/ratgeber/anschaffung_zubehoer.html (Stand: 31. Dez. 2007)