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3.4 Die Unterkunft einrichten

Bevor Sie Degus anschaffen, müssen Sie Zuhause ihre zukünftige Unterkunft vorbereiten. Doch zuvor müssen Sie Unterkunft und Einrichtungszubehör anschaffen. Einige Gegenstände können auch selber gebaut werden. Mehr dazu gibts auf der Unterseite hier:
3.4.1 Einrichtungsgegenstände selberbauen

Beispiel für Degukäfigeinrichtung Heu Futternapf mit Futter Versteck: Röhre Stein Futter Trinknapf Kletterast Das brauchen Degus zum wohnen:

Unterschlupf / Verstecke:

Sie dienen Degus, um sich zurückzuziehen und als Schutz bei Gefahren. Bei Streit können sie sich aus dem Weg gehen, indem ein Degu sich in ein Versteck verkriecht. In einem Degukäfig sollte es mindestens zwei Verstecke haben, damit zwei verkrachte Partien je einen Unterschlupf haben, und die Verstecke sollten genügend Platz bieten, damit alle Bewohner sich gleichzeitig verstecken können.

Als Versteck kann dienen...

Verstecke - geeignete Formen:
Wurzeln, Röhren (eher nur bedingt), Häuschen, Kasten, etc.

Skizze: Minimal eingerichtete Deguunterkunft

Futterstelle

Futternapf siehe 3.3 Sandbad, Futter- und Trinknäpfe

Sie sollte an einem erhöhten Ort sein. Der Napf sollte nicht direkt auf die Einstreu gestellt werden, da er sonst schnell verscharrt wird.
Eventuell braucht es mehr als ein Napf. Das ist vor allem dann notwendig, wenn es unter den Degus ständig zu Streit kommt um die Position der Futterstelle. Das Futter kann natürlich auch direkt in der Unterkunft verstreut werden. Hier ist aber die Kontrolle über die Menge des Futters, welches die Degus bekommen schwerer zu behalten. Wenn Sie auf einen Napf verzichten, sollten die Degus jedenfalls eine erhöhte Stelle in ihrer Unterkunft haben, um Ausschau zu halten.


Einstreu:

Sehr gut geeignet und zudem preiswert ist Kleintierstreu aus Hobelspäne. Wichtig ist, dass die Einstreu nicht zu staubig ist, denn das ist nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere ungesund. Sand und Erde sind dagegen nicht besonders geeignet, eher unpraktisch, da sie schwerer sind und Flüssigkeit nicht so gut aufsaugen. Von Katzeneinstreu (von Katzenklo) ist ganz abzuraten, da es dazu ungeeignet ist.
Dringend abzuraten ist auch von parfumierter Einstreu, z.B. solche die nach Zitrone riechen soll. Sie belästigt nicht nur den empfindlichen Geruchssinn der Degus, sondern ist dazu noch ungesund für sie. Dazu kommt, dass dieser Parfumgeruch seine Wirkung verfehlt: Die Degus markieren ihre Reviere stärker, womit der Effekt wieder aufgehoben wäre.
Einstreu aus Hanf oder Leinen sind eine teure, aber qualitativ bessere Alternative zu der bewährten Hobelspäne. Sie haben eine sehr gute Saugleistung und sind sehr staubarm. Dafür sind sie um einiges teurer als die normale Einstreu.
Eine ganz günstige, aber dennoch sehr gute Alternative zu den bisherigen Einstreuarten stellen Zeitungsschnipsel dar. Man kann sie sehr einfach und günstig mit einem Aktenvernichter herstellen. Sie haben eine gute Saugleistung und sind praktisch staubfrei.
Beigaben:
Beigaben strecken die Einstreu und werden gerne zum Nestbau verwendet. Dazu geeignet sind Heu, das sowieso den Degus immer verfügbar sein sollte, da das ihr Grundnahrungsmittel darstellt, Stroh und Papierschnipsel, die Degus auch selbst produzieren können, wenn man ihnen etwas Zeitung gibt.

Klettermöglichkeiten:

Käfigeinrichtung mit Teppichrollen und Etagen Äste, Wurzeln, Steine, Simse: Dienen den Degus zum Kletten, sollten aber standfest sein, damit es nicht zu Unfällen kommt. Erhöhte Punkte dienen den Degus zum Ausschau halten und ihre Umgebung zu überblicken.

Etagen:

Damit die Höhe des Käfigs wirklich genutzt werden kann, ist es notwendig ihn mit Etagen auszustatten. Diese können entweder direkt am Käfig befestigt werden oder wie eine Art Miniregal bloss in den Käfig reingestellt werden. Sie verschaffen den Degus mehr benutzbare Fläche, Aussichtspunkte und ein Klettervergnügen.

Trinkbehälter:

Der Trinknapf benötigt einen erhöhten, von Einstreu geschützten Platz. Dieser sollte ausserdem verhindern, dass der Trinknapf umkippen kann. Die Wasserflasche benötigt dagegen eine geeignete Wand oder Konstruktion um aufgehängt werden zu können.
Genaueres zu Trinknapf und Wasserflasche siehe 3.3 Sandbad, Futter- und Trinknäpfe

Etage mit Trinknapf Trinknapfstopper
Trinknapf an erhöhter Stelle plaziert. Trinknapf mit Seitenwänden gegen Verschieben gesichert.

Sandbad und Badesand:

Das Sandbad benötigt einen freien Platz in der Unterkunft, um dort abgestellt werden zu können.
Genaueres zu Sandbad siehe 3.3 Sandbad, Futter- und Trinknäpfe
Als Badesand eignet sich neben dem teuren Chinchillasand auch Vogelsand, da das Degufell weniger heikel ist, als bei Chinchillas. Wichtig beim Sand ist, dass er sauber und nicht allzu grob ist. Notfalls können grobe Sandkörner mit einem genug feinen Sieb herausgesiebt werden.

Buddelkiste:

Degu im Buddeltopf (Optional)

Die Buddelkiste stellt interessante Beschäftigungsmöglichkeit die, die den Grab- und Buddeltrieb der Degus anspricht. Degus können darin Gegenstände verbuddeln und ausbuddeln oder sich darin wälzen.

Siehe auch: Einrichtung einer Buddelkiste


Hängematte:

(Optional)

Als Hängematte kann Stoff eines alten T-Shirt dienen. Befestigen kann man es entweder mit Draht oder mit kleinen Ketten. Die Hängematte kann neben der Funktion als Spielzeug auch als Auffangsnetz unter Kanten von hohen Etagen dienen.

Heuschaukel:

Degu in Heuschaukel (Optional)

Die Heuschaukel ist eine der praktischsten und sinnvollsten Ergänzungen zur Standardeinrichtung. Sie dient einerseits als Futterquelle. Das Heu bliebt darin länger frisch, da die Degus dort nicht ständig drüberlaufen und anderseits ein interessantes Spielzeug, Schaukel und Aussichtspunkt.

Siehe auch: Selbstbau einer Heuschaukel


Laufrad:

(Optional)

Es dient der Beschäftigung der Degus. Ob es notwendig ist, ist Ansichtssache. Es braucht entweder eine gute Konstruktion zum Aufhängen oder ein Gerüst/Ständer, damit das Rad frei aufgestellt werden kann. Das Laufrad sollte zwingend aus Metall sein und einen genug grossen Durchmesser aufweisen (etwa 30 cm ), da es sonst zu Haltungsschäden kommen kann, durch die unnatürlich gewölbte Rückenhaltung. Plastikräder, wie sie bei Hamster verwendet werden sind für Degus total ungeeignet, da Degus diese annagen würden, was ihnen, aber auch dem Rad selbst nicht gut bekommt. Zudem sollte es ohne Querstreben gebaut sein, damit sich die Degus nicht einklemmen können. Die Lauffläche sollte durchgehend geschlossen, also ohne Zwischenräume sein. Besteht die Lauffläche aus Metallstangen, wo dies eben nicht der Fall ist, dann kann ein grobes Stoffband durch die Stangen gefädelt werden, damit die Degus besser im Rad laufen können und keine Fussverletzungen oder wunde Füsse bekommen.


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